Das Leben hat immer Recht
Das Leben hat immer Recht
Nicki Pawlow ist eine besondere Frau. Ich war sofort von ihr fasziniert, als ich im Tagesspiegel eine Buchrezension über ihren Roman „Der bulgarische Arzt“ gelesen habe. Als ich dann noch erfuhr, dass die Halbbulgarin in Berlin lebt, musste ich unbedingt mit ihr Kontakt aufnehmen.
Interview: Paulina Tsvetanova
Nicki, Du bist unter anderem Schriftstellerin, Journalistin, Unternehmerin und ganz nebenbei auch noch Mutter von drei Kindern. Wie kriegst Du das alles unter einen Hut?
Mit Lust und Liebe, Leidenschaft und Humor und mit einer gehörigen Portion Organisationstalent. Ich habe das große Glück mit meinem Mann drei Wunschkinder zu haben. Seit sie auf der Welt sind, baue ich meine Arbeit um sie herum. Das hat immer ganz gut funktioniert. Mit zunehmendem Alter wird natürlich alles leichter. Die Kids sind heute 17, 15, 10.
Früher, bevor Du Schriftstellerin wurdest, hast du noch als Pressesprecherin in der Politik, Redakteurin, Drehbuchautorin und Moderatorin gearbeitet. Konntest Du Dich nicht für einen Beruf entscheiden? War das Berichten über die Außenwelt spannender als Deine persönliche Geschichte?
Als ich jung war, war es für mich eindeutig spannender über die Außenwelt zu berichten, als mich selbst zu erforschen. Ich hatte noch nicht verstanden, dass meine Innenwelt ja meine Außenwelt spiegelt. So habe ich einen recht weiten Weg zurückgelegt, bis ich endlich bei mir selbst angekommen bin. Und ja, ich war in vielen Berufen tätig. Sogar in noch einigen mehr, als du hier aufgezählt hast. Doch ein jeder war zu seiner Zeit richtig und wichtig für mich. Meine Mama sagt(e) hin und wieder zu mir: „Kind, verzettel dich nicht!“ Doch das tue ich nicht. Ich bin halt ein Mensch mit vielen Talenten. Ich bin neugierig und offen. Leicht zu begeistern. Stürze mich gerne kopfüber in neue (berufliche) Abenteuer. Ich will mich nicht beschränken und nicht beschneiden. Ich nehme mir die Freiheit heraus, mich von etwas zu lösen, wenn ich spüre: Es ist zu Ende – hier kann ich nicht mehr wachsen. In Deutschland herrscht diesbezüglich leider immer noch ein Schubladen-Denken vor. Doch die Zeiten, in denen wir, wie unsere Eltern, ein Leben lang denselben Beruf ausübt haben, sind doch längst vorbei. Was allerdings alle meine Tätigkeiten wie ein roter Faden durchzieht ist das Schreiben. Damit hatte ich immer, mal mehr mal weniger, zu tun. Schreiben macht mich glücklich. Das war so, das ist so, das wird auch so bleiben.
Was ist aus Deiner heutigen Sicht Deine Berufung? Gibt es für Dich überhaupt so etwas wie eine Berufung?
Ich glaube, jeder Mensch hat eine Berufung, eine besondere Gabe, die es zu entdecken und zu entwickeln gilt. Dann kann daraus etwas ganz Eigenes entstehen. Meine Berufung heute sehe ich so: Ich strebe danach, innerlich und äußerlich frei zu sein, indem ich meinem Herzen folge; indem ich mich ständig weiterentwickle zu der bestmöglichen Version meiner Selbst; indem ich mir und anderen Gutes tue.
Dein Familienroman „Der bulgarische Arzt“ handelt von der autobiographischen Geschichte Deines Vaters, dem bulgarischen Psychiater. Das Buch hast Du erst nach seinem Tod geschrieben. Welches ist die wichtigste Botschaft, die er Dir mit auf den Weg gegeben hat? Ist das Buch eine Art Selbsttherapie?
Das Buch erschien 2014, hat mich Jahre beschäftigt und sehr viel Kraft gekostet. Sicher hätte ich es so radikal, ehrlich und frei nicht schreiben können, wäre mein Vater noch am Leben gewesen. Er starb 2007. Unsere Beziehung war sehr zwiespältig. Die größte Herausforderung bestand für mich darin, mich endlich der Vergangenheit zu stellen und noch einmal in die unangenehmen, quälenden, ja zerstörerischen Gefühlswelten von damals einzutauchen. Eigentlich wollen wir unsere sogenannten schlechten Gefühle doch nicht haben, nicht wahr? Wir alle sind ja exzellente Verdrängungskünstler. Heute weiß ich: Nur wer sich seinen eigenen Themen stellt, wird mit dem Leben zurechtkommen. Bei meinem Vater war das leider nicht der Fall. Er war ein begnadeter Arzt, konnte sich aber selbst nicht helfen, was wiederum auf die Familie zurückfiel.
Während der Arbeit am Roman wurde mir klar, dass mein Vater, meine Mutter, die Eltern meiner Eltern, deren Großeltern usw. immer versucht haben, alles richtig zu machen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sie ihr Bestes gegeben. So wie heute auch ich und du und alle. Diese Erkenntnis hatte für mich etwas Tröstliches und Befreiendes. Sie ermöglichte Verstehen und Verzeihen. Dafür bin ich sehr dankbar. Mein Vater hat mir also vorgelebt, was passieren kann, wenn man sich seinen eigenen Untiefen nicht stellt, sondern sie verdrängt. Bei mir muss immer alles ans Licht. Deshalb auch dieser dicke Roman! Ich habe alles ans Licht gezerrt. Dabei ist dieses Buch aber keine Abrechnung. Vielmehr habe ich es mit Liebe und Herzblut geschrieben.
Erscheint dein Roman denn auch in Bulgarien?
Gut, dass du fragst! Der renommierte Verlag Janet 45 aus Plovdiv wird ihn 2019 herausgeben. Ich bin sehr glücklich, dass „Der bulgarische Arzt“ nun ins Bulgarische übersetzt und bald in der Heimat meines Vaters zu lesen sein wird.
Was bedeutet Bulgarien für Dich? Ist das Bulgarien von heute noch genauso wie das Bulgarien aus Deiner Kindheit?
Bulgarien bedeutet Kindheit für mich. Als ich mit meinen Eltern in der DDR lebte, fuhren wir jeden Sommer nach Bulgarien. Die ersten Jahre in einem Skoda, später in einem Wartburg. Es war jedes Mal eine abenteuerliche Reise durch den halben Ostblock, bis wir endlich bei Baba (Oma) und Djado (Opa) in Lom ankamen. 2000 Kilometer in drei Tagen, inklusive des mörderischen Autoputs durch das ehemalige Jugoslawien. Meine Großeltern hatten ein Haus in Lom mit einem riesigen Garten, in dem es Kirsch- und Apfelbäume, Gemüsebeete und Rosen über Rosen gab. Mein Djado liebte Rosen ganz besonders. Und seinen Weinberg, unweit des Hauses. Und natürlich meine Baba, die aus all dem Obst und Gemüse die köstlichsten Gerichte zauberte. Zum Glück hat meine Mama viel von ihr gelernt und auch an mich weitergegeben. Zu unserem Speiseplan gehören Banitza, Letscho, Küfteta, Hühnchen mit Reis, Raschden Bob, Schafskäse. Wir, auch mein Mann und unsere Kinder, lieben bulgarisches Essen.
Die Familie meines Vaters war groß und unübersichtlich. Wenn wir in Lom eintrafen, kamen verwirrend viele Verwandte zu Besuch. Zum einen, weil sie uns, also meine Eltern und mich sehen wollten, zum anderen, weil mein Vater dann immer in einem Zimmer seines Elternhauses eine Sprechstunde abhielt.
Wir blieben stets eine Woche bei den Großeltern. Ich wurde sehr verwöhnt! Mit viel Liebe, gutem Essen, noch mehr Liebe. Wir fuhren dann immer für drei Wochen ans Schwarze Meer, nach Nessebar, Varna oder Burgas. Es waren für mich die schönsten Urlaube, die man sich nur denken kann. Das Meer so weit, der Sand so weiß, die Sonne so heiß. Die Schwarzmeerküste war noch nicht so zubetoniert wie heute. Ich erinnere mich sehr gern an diese Sommer.
Später musste Djado sein Grundstück in Lom aufgeben. Meine Großeltern zogen nach Plovdiv. Fortan machten wir dann sommers Station in Plovdiv. Ich war gerne dort, obwohl die Großeltern sich in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung einrichten mussten. Die Schwester meines Vaters lebt heute noch in Plovdiv zusammen mit meiner Cousine, deren Mann und Kindern.
Gibt es etwas, was Du in Deutschland vermisst, aber in Bulgarien (wieder)findest?
Die besondere Herzlichkeit und Überschwänglichkeit des Balkans – die liegt auch mir im Blut. Die Gastfreundschaft. Das wunderbare Essen. Das zwanglose Miteinander-Sein mit Essen, Trinken und Reden, ohne auf die Uhr zu schielen.
Bist Du ein wenig DDR-nostalgisch?
Überhaupt nicht. Ich empfinde die Wende immer noch als ein riesengroßes Geschenk! Ich bin froh und dankbar, dass wir diese Zeitenwende erleben durften. Ab und zu werde ich von Schulen als Zeitzeugin angefragt. Ich versuche den jungen Menschen zu vermitteln, dass es ein Geschenk der Geschichte ist, dass Deutschland und die Länder des ehemaligen „Ostblocks“ von Diktaturen befreit sind. Dass es lohnenswert ist, sich für Freiheit und Selbstbestimmung einzusetzen. Dass wir dabei und generell andere Menschen stets so behandeln sollten, wie wir selbst behandelt werden möchten.
Du bist in Thüringen aufgewachsen, bevor du mit deinen Eltern 1977 in den Westen geflohen bist. Welchen Einfluss hatte diese Zeit auf dein späteres Leben? Und was bedeutet Heimat für Dich?
Meine Kindheit in der DDR hat mich natürlich sehr geprägt. 13 Jahre lang bin ich in einem totalitären Regime aufgewachsen. Das Eingesperrtsein und Sich-beobachtet-Fühlen waren immer präsent. Damit mussten wir leben. Trotzdem war meine Kindheit auch glücklich. Ich wurde geliebt, hatte viele Freunde, habe viel draußen gespielt. Mit der Flucht endete meine Kindheit dann abrupt. Ich hatte Heimweh und fühlte mich entwurzelt. Zugleich war ich natürlich froh und dankbar im Westen zu leben und frei zu sein. Dieser Gegensatz, nicht mehr in der alten Heimat zu sein, im neuen Zuhause jedoch nicht richtig anzukommen, hat mir lange Jahre zu schaffen gemacht. Heute kann ich sagen: Zunächst in einer Diktatur, dann in Freiheit sozialisiert, lernte ich zwei Seiten einer Medaille kennen. Heute erachte ich diese doppelte Erfahrung als wertvoll.
Eine Heimat im klassischen Sinne habe ich nicht. Nach den Wirrungen und Irrungen der vergangenen Jahrzehnte bin ich aber inzwischen bei mir selbst angekommen. Ich bin mir meine eigene Heimat. Hinzukommt: Ich lebe sehr gerne in Berlin, wo auch meine Liebsten sind.
Könntest Du Dir vorstellen, irgendwann, z.B. als Rentnerin, nach Bulgarien auszuwandern?
Ja! Dann lebe ich sommers in einem Haus am Schwarzen Meer. In einem winzigen Ort im Nordosten des Landes, fernab vom Tourismus.
Nicht nur Heimatverlust, sondern auch Themen wie Flucht und Entwurzelung begleiten Dich zeitlebens. Wovor fliehst Du? Wohin?
Ich bin eine Flucht-Expertin! Der Tagesspiegel schrieb im vergangenen Jahr über mich: „Flucht ist ihr Thema – einfach, zweifach, dreifach.“
Warum ist das so? Mit 13 flüchtete ich mit den Eltern in den Westen. Seitdem lässt mich das Thema Flucht nicht mehr los. Erst floh ich jahrelang vor der Auseinandersetzung mit meinem Vater. Dann flüchtete ich mich in eine Sucht, in die Arbeit, in die Schulden, in destruktive Beziehungen. Im Grunde waren das alles Fluchten vor mir selbst. Ohne die Möglichkeit je anzukommen.
Erst als mir das bewusst wurde, konnte ich aufhören zu flüchten.
Ich hielt inne (Wer inne hält, gewinnt innen Halt) und stellte mich. Mir selbst. Und meinen Lebensthemen und den damit verbundenen „Problemen“ und Ängsten. Ich habe gelernt, dass Weglaufen nichts bringt. Weil das Leben mich immer wieder einholt. Es schickt mir immer wieder Situationen oder Menschen, die mir das, was ich nicht sehen will, präsentieren. In immer neuer Verpackung. Bis ich es begriffen habe. Das Leben lässt sich nicht bescheißen! Das Leben hat immer Recht!
Übrigens, ich finde es grandios, wie offen und unvoreingenommen Du mit Deinen Schwächen und Niederlagen umgehst. Zum Beispiel hast Du mir schon bei unserer ersten Begegnung von Deiner vergangenen, über Jahre andauernden Essstörung erzählt. Damals muss diese Krankheit sehr selten gewesen sein. Heute sind dagegen Essstörungen fast „gang und gäbe“. Warum hast Du sie bekommen und was hast Du aus dieser Lebensphase gelernt?
Ich hatte fast 20 Jahre lang Bulimie. Anfangs war mir nicht klar, dass es sich dabei um eine schwere Krankheit handelte. Ich hielt es geheim. Niemand wusste, wie es um mich stand. Ich denke, die Flucht, die damit einhergehende Entwurzelung, die unglückliche Ehe meiner Eltern, mein schwieriges Verhältnis zu meinem Vater, die symbiotische Beziehung zu meiner Mutter – all das hat dazu geführt, dass sich diese Sucht in mir einnisten konnte.
Interessant dabei ist: In einer der schwierigsten Phasen meines Lebens – ich hatte mit Anfang 30 gerade meine Firma gegen die Wand gefahren, die damalige vermeintliche Liebe meines Lebens vor die Tür gesetzt und stand mit 1 Million Schulden alleine da – fiel diese Krankheit wie trockenes Laub von mir ab. Eigentlich völlig unlogisch, nicht wahr? Doch ich fühlte mich in dem Moment, in dem ich scheinbar alles verloren hatte und völlig gefangen war – zum ersten Mal richtig frei! Weil ich selber das Heft in die Hand genommen hatte. Weil ich meinem Innersten gefolgt war und nicht länger auf die guten Ratschläge von außen hörte („Halte durch!“, „Du kannst doch nicht…!“, „Wenn du das tust, kommst du aus den Schulden nie wieder raus!“ usw.) Ich wurde nämlich nicht dazu erzogen, meiner Intuition zu folgen. Ich hatte nicht gelernt, meinem Gefühl zu trauen, geschweige denn den Signalen meines Körpers. Die konnte ich überhaupt nicht deuten. Ein Phänomen, das viele essgestörte Menschen kennen.
In dieser Phase lernte ich, dass es immer einen Weg gibt! Egal, wie aussichtslos die Lage auch erscheinen mag. Wenn du dich entschließt deinem Inneren entsprechend zu handeln, tun sich plötzlich Türen auf, von denen du nicht einmal im Traum etwas geahnt hast. In meinem Fall war es auch so. Um es abzukürzen: Mein Leben änderte sich radikal. Zum Besseren! Weil ich endlich bereit war, mich den Dingen zu stellen, die mir augenscheinlich „zufällig“ passiert waren, an denen ich jedoch sehr wohl großen Anteil hatte. Das war die Wende. Ich lernte, mir selber zu trauen, auf meinen Körper zu hören, meinen Gefühlen zu folgen.
In der Vergangenheit hast Du regelmäßig einen Künstlersalon bei Dir im Wohnzimmer ausgerichtet. Erzähl uns etwas darüber. Warum hast Du damit aufgehört?
Meinen Künstlersalon „SÜ36“ habe ich zehn Jahre lang mit Lust und Liebe betrieben. Und dann war es gut. Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich keine rechte Freude mehr dabei verspürte, diese Events zu organisieren. Ich bin dann halt so, dass ich Sachen auch beende. Diesbezüglich möchte ich keine Kompromisse machen, schließlich geht es um meine Lebenszeit.
Der SÜ36 bleibt eine wunderbare Erfahrung. Viele befreundete KünstlerInnen traten auf unserem Wohnzimmerteppich auf. Von Literatur über Musik, Schauspiel, Synchron und Musical war alles dabei. Die Atmosphäre war immer besonders innig und herzlich. Obwohl oder trotz der gedrängten Enge. Der Charme des SÜ36 lag darin, dass es eine rein private Veranstaltung war. Anstatt Eintritt zu zahlen, brachte jeder Gast etwas Selbstgemachtes fürs Buffet mit. Das Buffet war legendär! Das Publikum bestand überwiegend aus Nachbarn, die sie darüber freuten, dass in unserer kleinen Straße Kultur geboten wurde. Wir wohnen ja hier am Rande der großen Stadt und die kulturellen Zentren Berlins liegen nicht eben vor der Tür.
Seit letztem Jahr veranstaltest Du das Unternehmerinnen-Frühstück in einem Lokal in Zehlendorf. Damit wirst Du aber demnächst auch aufhören. Warum?
Ich habe damit bereits aufgehört. Es war eine tolle Zeit, die ich mit dem Unternehmerinnen-Frühstück hatte. Mit hochkarätigen Vorträgen, gehalten von umwerfend tollen Unternehmerinnen, die erfolgreich in ihrem Business-Leben stehen. Doch dann kam ich wieder an einen Punkt, an dem mein Inneres mir zuflüsterte: „Genug! Zeit weiterzuziehen!“
Wir von PAULINA’S FRIENDS freuen uns sehr, das Unternehmerinnen-Frühstück weiterhin, nur eben bei uns in der Galerie zu veranstalten. Welche Themen wurden bisher behandelt? Wer waren die Vortragenden, und wer die Gäste?
Mindset-Coach Katrin Ziebart sprach über „Deine Beziehung zu Geld“ und über „Karmische Business-Strategien“. Mein Vortrag thematisierte „Innere und Äußere Fluchten“. Magdalena Grundmann, Geschäftsführerin der Bell Media GmbH in Leipzig, vermittelte: „Video is no rocket science – Wie du ein machtvolles Marketinginstrument ganz easy spielen lernst”. Das Thema von Dajana Hoffmann, Social-Media-Expertin, lautete: „Gewinne mehr Kunden mit Facebook!“ Die Psychologin Ulrike Scheuermann sprach über: „Innerlich frei mit Logosynthese“. Simone Gerwers, Führunsgkräfte-Coach, animierte uns mit: „Man sollte viel öfter einen Mutausbruch haben!“ Und Slow-Business-Coach Jesta Phoenix sprach über: „Vereinfache deine Art des Arbeitens für mehr Fokus und Zeitreichtum“.
Zu Gast waren überwiegend selbstständige Frauen, die mit ihrem eigenen Business aktiv sind. Die Rückmeldungen waren überwältigend positiv. Und ich steckte in einem Dilemma. Einerseits spürte ich, dass die Zeit gekommen war, mich neben meinem Schreiben und meinen Vorträgen wieder anderen Tätigkeiten zu widmen, andererseits gedieh die Veranstaltung prächtig und erfreute sich wachsender Beliebtheit. Deshalb bin ich sehr froh, dass das Leben dich zu mir geschickt hat, liebe Paulina. Und dass du nun das Unternehmerinnenfrühstück weiterführen wirst. Denn der Bedarf bei selbstständigen Frauen sich zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen, ist groß.
Was zeichnet eine gute Unternehmerin aus?
Eine gute Unternehmerin weiß, dass Dienen und Verdienen untrennbar miteinander verbunden sind. Eine gute Unternehmerin kennt sich selbst und ihre Bedürfnisse sehr gut. Sie ist imstande, diese zu befriedigen und sich dabei beständig weiterzuentwickeln. Sie hat immer im Blick, dass ihr eigener Erfolg nur dann ein wirklicher Erfolg ist, wenn dieser auch der Allgemeinheit etwas Gutes tut. Ihr Ziel ist es, die Welt mit ihrer Dienstleistung etwas besser zu machen. Im Idealfall geht beides Hand in Hand: Anderen helfen und Geld verdienen.
Dein neuestes Standbein und größte Leidenschaft sind die ätherischen Öle. Wie bist Du darauf gekommen? Warum ausgerechnet Öle?
Es war „Zufall“. Das bedeutet für mich: Die Öle sind mir zugefallen. Denn nichts passiert rein zufällig. Anfangs hatte ich große Vorbehalte. Mein erster Gedanke war: Eso-Schnickschnack! Welch ein Irrtum! Don’t hate, what you don’t understand, kann ich da nur sagen. Denn sehr schnell wurde mir klar, dass es sich bei den Ölen nicht um eine Sache handelt, an die man glauben muss, sondern um reine Biochemie. Die Öle wirken einfach! Auf Grund ihrer Feinstofflichkeit gelangen sie in unsere Zellen und wirken dort vorbeugend oder sogar heilend – schnell und ohne Nebenwirkungen! Unzählige wissenschaftliche Studien belegen das inzwischen. Mein erstes Aha-Erlebnis hatte ich, als ich eine heranziehende Grippe mit Oregano und Teebaumöl in die Flucht schlagen konnte. Und so ging es weiter: Pfefferminz hift mir gegen Kopfschmerzen (besser als Ibuprofen, wie eine Studie belegt), mein Mann hat sein Cortison-Asthma-Spray gegen die Öl-Atemwegsmischung ersetzt, ein Sohn schläft tief und fest mit Lavendel (kein Kopfkino mehr!), der andere nutzt Geranie gegen seine Pickel. Die Tochter konzentriert sich in der Schule besser mit Zitrone. Inzwischen haben wir unsere Hausapotheke durch ätherische Öle ersetzt.
Die Öle haben so viel Gutes in mein Leben gebracht, mir eine für mich völlig neue Dimension von Heilung, Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Lebens-Sinn vermittelt. Diese Erfahrungen möchte ich gerne mit anderen Menschen teilen. Viele sind auf der Suche nach Alternativen zur Schulmedizin. Und vielleicht können sie ja auch die Öle für sich entdecken.
Was ist das verbindende Element zwischen Deinem Lebensweg bisher und den Ölen? Gibt es einen roten Faden, der Dich zu den Ölen geführt hat?
Ich glaube, in mir schlummerte schon immer ein Heiler-Gen. Ob ich das von meinem Vater habe? Als Arzttochter eines lupenreinen Schulmediziners bin ich in der DDR zwar überhaupt nicht alternativ-medizinisch erzogen worden. Es war z.B. völlig normal, dass ich ordentlich durchgeimpft und wenn nötig mit Antibiotika behandelt wurde. Allerdings konnte ich mich mit Anfang 30 davon losmachen. Ich fing eine Therapie an. Das war der erste Schritt. Meine Eltern waren geschockt. Ihre Tochter brauchte doch so etwas nicht! Sie empfanden es als Makel. Mein Vater, der Psychiater, hat im übrigen auch nie selbst eine Therapie gemacht. Leider, kann ich da nur sagen. Es hätte ihm sicher gutgetan.
In den folgenden Jahren probierte ich vieles aus, lernte eine Menge dazu. Ich machte eine Ausbildung in Quantenheilung und belegte Kurse in Reading. Ich beschäftigte mich eingehend mit Rückführungstherapie, mit Chakren und Archetypen, mit Herztechnik, Schattenarbeit und Klopftechnik. Außerdem befasste ich mich mit Logosynthese. Das alles fand ich superspannend und großartig. Es erweiterte meine Horizont so ungemein! Ich wurde zu einem ganz neuen Menschen. Ich baute mich systematisch um. Ich wurde freier, froher, wissender. Und der vorläufige Höhepunkt sind nun die ätherischen Öle! Ein sehr komplexes Thema, bei dem es für mich – mal wieder – noch viel zu lernen gibt!
Deine größte Herausforderung beruflich, und privat?
Mir selbst ausdrücklich zu erlauben glücklich und erfolgreich zu sein, selbstbestimmt zu leben und mich nicht zu begrenzen.
Was macht persönlich für Dich Glück und Zufriedenheit aus?
Glücklich, erfolgreich, selbstbestimmt zu sein!
Deine Zukunftsvision(en)?
Seit Jahren dies: Weltfrieden mit Zuckerguss! 😉
Liebe Nicki, herzlichen Dank für dieses Interview. Mehr über Nicki Pawlow auf ihrer Website.
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