Britta Schwalm
Die Goldschmiede für Unikatschmuck und Upcycling
KUNST sollte essentieller Ausdruck eines tiefen Gefühls sein, das Menschen bewegt. Es ist Kunst, wenn der Künstler etwas von sich selbst gegeben hat. Wenn es Kunst ist, dann überwindet sie Sprachbarrieren, Raum und Zeit. DESIGN soll dem Prinzip „Die Form folgt der Funktion“ folgen. Und die Herstellung von Schmuck ist ein Balance-Akt zwischen Kunst und Design.
Was kann mehr Heilung bewirken als Kunst?
„Glückskind“
Bei Glückskind handelt es sich um einen Ring, in dem innen in der Ringschiene ein Baby liegt, genannt Jamie. Sobald man den Ring am Finger trägt, ist – von dem insgeheim eingekuschelten Baby – nichts mehr zu sehen. Passend dazu gibt es den Ring, auf dem das Baby außen auf der Ringsschiene liegt (Sam). Aber um den soll es hier nicht gehen, denn von dem Ring Jamie (der mit dem Baby innen) weiß ich, dass er Wunderbares bewirken kann.
Jamie kann als Geschenk zur Geburt verschenkt werden (genauso wie Sam). Jamie hat aber zusätzlich die Kraft zu trösten, wenn eine Mutter, ein Vater oder auch Großeltern, ein Kind verloren haben. Es ist egal wie lange der Verlust her ist. Zeit spielt im Falle von Trauer und Tod keine Rolle. Von vielen Frauen und Familien habe ich die Rückmeldung, dass der Ring Ihnen Kraft, neuen Mut und Vertrauen ins Leben geben konnte.
Allerdings bin ich in den seltensten Fällen die alleinige Künstlerin, denn die Hinterbliebenen gestalten den Ring Jamie ihren Bedürfnissen entsprechend individuell. Die Möglichkeit den Ring zu gestalten ist ein großes Moment im Heilungsprozess. Sei es ein Stein, sei es eine Datums-Gravur, sei es ein Sternchen oder eventuell Engelsflügel, die der Ring zusätzlich bekommt. Jeder Ring wird ein individuelles Kunstwerk. Die Möglichkeit einen Ring zu gestalten erlaubt den Eltern in einer gewissen Art und Form die Gestaltungshoheit über ihr Kind zurück zu bekommen. So heilt der Ring förmlich doppelt, denn noch dazu können sie ihr Kind jederzeit (wieder) spüren.
In dieser Art der Zusammenarbeit sind viele Ringe entstanden, die ein heilendes Kunstwerk darstellen. Manchmal waren die Mütter (oder Hinterbliebenen) so offen und so mutig mir zu erlauben, ihre Briefe zu veröffentlichen, manche haben einen Kommentar auf der Homepage hinterlassen. So viele weitere Fotos von Grabsteinen und hochemotionalen Geschichten und Dankesbriefe habe ich – werde sie aber nicht veröffentlichen, da mir das Wohl und die Intimsphäre der Hinterbliebenen wichtig ist…