Strukturforscher
Strukturforscher
Ein Projekt des Fotografen Wolfgang Brückner
Ausgangspunkt für das Projekt STRUKTURFORSCHER war die Überlegung, dass die Identität und Besonderheiten der Lage von Gebäuden und Wohnanlagen meist in den Innenräumen schlagartig verschwindet. Selbst große prunkvolle Bauwerke verlieren oft in ihren Innenräumen schnell an Ausstrahlung. Und wenn Kunst Teil der Inneneinrichtung ist, hat sie selten einen logischen Zusammenhang mit den Gebäuden und der Umgebung. Wolfgang Brückners Bilder schaffen einerseits eine Identifikation und „Verbrüderung“ mit dem jeweiligen Gebäude, anderseits auch „Traum-Fenster“ in die nähere Umgebung, die eigentlich das zeigen, was z.B. hinter den Mauern zu sehen wäre, wenn der Architekt da ein Fenster in eine erweiterte Wahrnehmung hätte bauen können. Wir werden ständig von Reizen überflutet, dadurch rücken Informationen die früher lebenswichtig waren, wie z.B. die eigene Position und Größe im Verhältnis zur Umgebung, in den Hintergrund. Das Nervensystem generiert diese Informationen zwar noch, aber sie werden nur kurz im Unterbewusstsein überprüft und dann wieder gelöscht. Diese Sinneseindrücke macht das Strukturforscher-Projekt sichtbar, durch z.B. die Überlagerung immer des gleichen Fotos in verschiedenen Perspektiven und Farben. Menschen spielen auf den Bildern keine große Rolle, es geht immer um die Position des Wahrnehmenden zur Umgebung. Die großformatigen (bis 4×4 Meter) farbenfrohen Bilder erinnern aber eher an Gemälde als an Fotos, sie wecken Gefühle, regen zum träumen an, und schaffen eine neue Beziehung zwischen Betrachter und Objekt, anders als die meisten Architekturaufnahmen.
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