Thomas Lucker

Thomas Lucker

Thomas Lucker

Thomas Lucker

Zwischen Skulptur und Fotografie

Thomas Lucker bearbeitet Steinplatten in traditioneller handwerklicher Technik und belichtet sie in seiner Dunkelkammer. Er setzt sich mit Prozessen von Erinnern und Vergessen auseinander, damit, wie unser Gehirn Erinnerungen produziert, verändert, überschreibt, um ein schlüssiges Bild von uns und der Welt zu konstruieren. Am Anfang steht immer eine Fotografie, die durch die Belichtung schließlich zu einem Teil der Arbeit wird. Lucker verwendet Kalksteine, unter urzeitlichen Meeren entstandene Sedimente, die selber Träger von Erinnerungen an die Geschichte des Lebendigen sind.

http://www.thomaslucker.de/

Entstehungsprozess
Frischwasser
Meanwhile
Hafenspaziergang
Aufbruch von Lemnos
The Edge
Schlickrutscher
Nausikaa
Das Beiboot
Schloss
Stabeshöhe
Wintertag am Meer
up and down

Ich beginne immer mit einer Fotografie. Dann wähle ich den Stein aus, Größe, Proportionen, Farbe, Textur. Wesentlich in meiner Arbeit ist, dass aus der Verbindung des Fotos mit dem Stein etwas Neues, Drittes entsteht. Am Ende des Prozesses ist es egal, ob es Augenblick und Ort, die das Foto angeblich dokumentiert, tatsächlich gegeben hat. Mich interessiert der Prozess des Erinnerns, die Subjektivität darin. Durch die Auseinandersetzung mit dem Bild entsteht in meinem Kopf die virtuelle Konstruktion eines imaginären Raumes zu irgendeiner Zeit. In der Bearbeitung des Steins, der Übertragung und Umsetzung der Bildinformationen, dem bildhauerischen Abtragen von Schichten, dem Hinzufügen des Fotos in der Dunkelkammer und dem Aufbringen von Farbauflagen, finde ich Analogien zur Arbeitsweise unseres Gedächtnisses. Die Arbeit steht für den Vorgang des Erinnerns selber, nicht für ein konkretes Ereignis. Härte und Dauerhaftigkeit des Steins werden durch den künstlerischen Prozess ebenso gebrochen wie die Anmutung von Authentizität der Fotografie. Ich mag, dass das Ergebnis oft etwas Kippeliges hat, zwischen den Stühlen steht – so Thomas Lucker.

w e i s s … über den tod hinaus

w e i s s … über den tod hinaus

w e i s s ... über den tod hinaus

w e i s s ... über den tod hinaus

Dem Tod würdevoll begegnen

Unsere »letzten Dinge« müssen nicht beliebig sein, sondern können bewusst gestaltet werden. w e i s s … über den tod hinaus bietet von Künstlern entworfene, zeitgemäß gestaltete und gefertigte Särge, Urnen und Trauerschmuck und eine einfühlsame und künstlerisch kompetente Beratung zu allen Themen der Abschiedskunst.

www.lydiagastroph.de

Urne Ballon
Urne rotes Haus
Urne Faltenmuster
Urne Kreuz
Schranksarg
Großer roter Sarg
Urne Sternenornament
Urne Papier
Urne Kürbisdose
Urne Zylinder

Die Schönheit der letzten Dinge

von Lydia Gastroph

Im Alter von 17 Jahren war ich das erste Mal in meinem Leben bei einer Beerdigung. Eine Klassenkameradin war an Leukämie gestorben. Meine Erinnerung an diese Bestattung ist zwiespältig. Ihr Sarg sah aus, wie aus der Zeit gefallen: Schwere, dunkle Eiche, rustikal, mit massiven Messingbeschlägen, ein hässliches Monstrum, das so gar nichts mit meiner Freundin zu hatte. Der Anblick irritierte mich und blieb mir im Gedächtnis haften. Zweieinhalb Jahrzehnte später rückte erneut ein sehr emotionales, persönliches Erlebnis den Zustand unserer Bestattungskultur ins Zentrum meiner Beobachtungen. Eine Freundin starb mit 34 Jahren an Krebs, ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes. Selbst gerade erst Mutter geworden, begleitete ich sie bis zum Schluss im Hospiz. Eine wesentliche Erfahrung aus dieser Zeit ist, dass das Lebensende genauso intensiv und schön sein kann wie eine Geburt. Auch diese Freundin wurde in einem hässlichen Eichensarg bestattet, der ihrer Person völlig unangemessen war. Ich hatte mittlerweile an der Münchner Kunstakademie Schmuckdesign und Goldschmiedekunst studiert und eine erfolgreiche Schmuckmanufaktur gegründet und mir drängten sich verschiedene Fragen auf: Gibt es in unserer Kultur tatsächlich nichts, was den Tod, das Abschiednehmen und die Beerdigung zu etwas macht, das den Gestorbenen und den Angehörigen gerecht wird? Müssen unsere „letzten Dinge“ so beliebig sein? Sollten sie nicht vielmehr bewusst gestaltet werden? Die Idee einer von Grund auf zu erneuernden Trauerkultur setzte sich in mir fest. Wie sich das gestalterische Defizit beim letzten Abschied beheben lässt, zeigte mir dann wenig später der Sarg, den die Innenarchitektin und Schreinerin Lene Jünger für ihren Vater schreinerte: Schlicht, modern, schön. Gemeinsam mit ihr gründete ich 2010 „w e i s s … über den tod hinaus“: von namhaften KünstlerInnen entworfene Artefakte – Särge, Urnen und Trauerschmuck auf höchstem künstlerischem und handwerklichem Niveau, so gestaltet, dass sie sich als Möbel oder Gefäße harmonisch in ein modernes Wohnumfeld integrieren lassen. Der Gedanke, die Ausstellungen mit Lesungen, Vorträgen und Konzerten zu ergänzen, lag nahe. Es folgten Einladungen in Galerien, Kirchen und Hospizen. Schon im Rahmen dieser Veranstaltungen wurde mir bewusst, dass viele Menschen das Wissen über die Rituale des Abschieds verloren haben oder in Frage stellen. Die Unsicherheit im Umgang mit den „letzten Dingen“, die Angst davor, war mit Händen zu greifen. Aber dass ich schließlich Bestatterin wurde lag am Wunsch meiner jüngeren Schwester.

Lisa Tiemann

Lisa Tiemann

Lisa Tiemann

Lisa Tiemann

Balance und Gravität

Lisa Tiemann`s Skulpturen und Diamontagen wohnt eine gewisse Absurdität und Komik inne. In einer geradezu kompromisslosen Auseinandersetzung mit den von ihr gewählten Materialien ringt sie diesen eine neue und ungewöhnliche Formsprache ab und thematisiert dabei Eigenschaften von Balance und Gravität. In diesem experimentellen Arbeitsprozess entstandene Skulpturen, scheinen sich der Schwerkraft zu widersetzen und spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters.

www.lisatiemann.de

Statement
Notiz Gelb
Notiz Öl
Skys
True For You
Gossip
Klaus Cenkier

Klaus Cenkier

Klaus Cenkier

Klaus Cenkier

Der Kunstgießer-Bildhauer

Klaus Cenkier arbeitet als Bildhauer und Bildgießer in der eigenen Gießerei in Ziesar. Künstlerisch bewegt er mich in einer Welt, wo Kolophonium, Teer, Wachs, Gips, Bronze, heiße Feuer, Schwefelleber und noch viele weitere Dinge eine Rolle spielen, als sitze man in einer Hexenküche und nicht im Atelier. Aus gewöhnlichen Dingen Kunst zu schaffen, die die Zeit überdauert, ist ein langwieriger Prozess und erfordert viel Mühe und Können. Cenkiers Werke sind zum einen eine Auseinandersetzung mit meinem Leben und zum anderen der Wunsch schöne Objekte herzustellen, die für sich sprechen.
bildhauer-klaus-cenkier.de/

Lebensfenster 4
Mondhaus
Lebensfenster 3
art foundry Cenkier
Assoziation Haut 4
Lebensfenster 1
Säule, bronze
Mondsegel
Assoziation Haut 4 Rückseite
Lebensfenster 2
Mitternachtssonne
Assoziation Haut 1
Jutta Barth

Jutta Barth

Jutta Barth

Jutta Barth

Natur als Vorbild

Natürliche Wachstums- und Vernetzungsprozesse werden sowohl zeichnerisch als auch skulptural aufgegriffen. Reduktion und prozesshafte Veränderungen bilden die gestalterische Grundlage. Eine Struktur wird ausgewählt und während der Ausarbeitung variiert. Es ist ein langsamer, meditativer Prozess vom Herstellen des Recyclingbütten mit eingelassenen pflanzlichen Elementen bis zur abgeschlossenen Zeichnung. Auch die Objekte und Installationen stellen einen Bezug zur Natur her. Sie thematisieren Werden und Vergehen, greifen organische Bauprinzipien auf, kontrastieren natürliche mit zivilisatorischen Materialien wie Raster oder Buchstaben.

www.j-barth-berlin.de

Windpferd
verweht
Papaver 1
verbunden
home-ornamental
Wanderschaft
Hortensie in Bewegung
Kontakt-Physalis
Silbertaler-Variation 5